Weg mit dem Plastik! Eine App gegen die Verschmutzung der Meere

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AUTOR:

IBS Publishing Team

Unter den IBS-Lesern ist sicher der eine oder andere passionierte Surfer dabei, doch auch alle anderen Menschen geht dieses Problem etwas an: Unsere Meere ersticken in Plastik. Jedes Jahr gelangen mehrere Millionen Tonnen Müll ins Meer, die Lebensräume zerstören und Tierarten bedrohen. Der Verein „Küste gegen Plastik“ setzt sich aktiv dagegen ein – unter anderem mit einer App gegen Plastik-Verpackungen.

Die Problematik

Berechnungen von Umweltforschern zufolge sind seit den Fünzigerjahren des letzten Jahrhunderts mehr als 150 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere gelangt. Für Meerestiere, die die Teile mit Nahrung verwechseln, sich darin verfangen oder deren Lebensräume zerstört werden, ist das lebensgefährlich. Zudem enthalten viele Kunststoffe umwelt- und gesundheitsschädliche Substanzen, die im Meer freigesetzt oder beim Verschlucken mit aufgenommen werden.

Plastik benötigt zur völligen Zersetzung um die 350 bis 400 Jahre. Währenddessen zerfällt es in kleine, wasserunlösliche Kunststoffpartikel, sogenanntes Mikroplastik. Durch den Verzehr von Meerestieren gelangen diese Teilchen auch in den menschlichen Organismus.

Was können wir tun?

Initiativen setzen sich für die Bekämpfung des Plastiks ein, sammeln Müll an den Stränden und entwickeln neue Methoden, um die Meeresoberfläche vom Plastikmüll zu befreien. Das Einsammeln ist zwar wichtig und unabdingbar, bietet allerdings keine langfristige Lösung. Zwingend notwendig ist es, weniger Müll zu produzieren und den Verbrauch von Plastik zu reduzieren. Konsumenten können hierbei aktiv darauf achten, Verpackungsmüll so oft wie möglich zu vermeiden und zu verweigern. Der Verein Küste will darauf aufmerksam machen und auch die Verantwortlichen im Handel von dieser Notwendigkeit überzeugen.

Jeder Einzelne sollte sich im Alltag der Problematik bewusst sein und das eigene Kaufverhalten dementsprechend anpassen. Der Verein unter der Leitung von Jennifer Timrott möchte die Kunden zusätzlich dazu aufrufen, auch bei den Herstellern eine Verhaltensänderung anzustoßen. Zu diesem Zweck wurde die „ReplacePlastic App“ für Smartphone entwickelt. Damit ist es jedem Kunden möglich, dem Hersteller von Produkten die Präferenz einer Verpackung ohne Plastik mitzuteilen.

So funktioniert die App

Mit Hilfe eines Scanners kann der Barcode eines Produktes eingescannt und direkt an den Verein Küste gegen Plastik gemeldet werden. Dort werden die Beschwerden gesammelt und bei 20 Stimmen oder spätestens nach vier Wochen an den Hersteller weitergeleitet. Hiermit wird den Verantwortlichen der Produkte signalisiert, dass der Kunde unnötige Verpackungen nicht duldet und eine Änderung wünscht.

Die App stößt auf gute Resonanz: Über 30.000 Produkte wurden bereits mittels der App gemeldet. Täglich erreichen den Verein etwa 500 bis 600 Scans. Auch die Produkthersteller reagieren meist positiv und nehmen das Feedback an.

Hier findet ihr den direkten Download für iOS und für Android.

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Quelle: YouTube / Küste gegen Plastik

Der Verpackungsmüll ist ein so großes Problem, dass das Engagement des Vereins nur einen sehr kleinen Beitrag leisten kann. Dennoch ist jeder Anstoß und jeder weitere inspirierte Mensch für Timrott Ansporn genug. Konsequentes Verbraucherverhalten und Beschwerden an die Hersteller unterstützt dabei, die Problematik langfristig anzugehen. So stellt der Verein auf seiner Seite auch einige Händler und Unternehmen vor, die nach Veränderungsmöglichkeiten suchen und sich ebenfalls gegen Plastik einsetzen. Hier könnt ihr die Erfolgsgeschichten nachlesen.

Statement

Um auch den nächsten Generationen den Spaß am Wassersport nicht zu nehmen, ist jeder von uns in der Verantwortung und kann aktiv etwas gegen die Verschmutzung der Meere tun, um nicht nur bei sich selbst, sondern auch bei anderen eine Verhaltensänderungen anstoßen. Wir bringen ab jetzt unsere eigene Einkaufstasche statt der Plastiktüte mit, die App ist selbstverständlich schon installiert!

Quelle Titelbild: Ayotunde Oguntoyinbo



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