Fliegen im Windkanal: Spaß und Training an einem Ort

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IBS Publishing Team

Fallschirmspringen ist der besondere Nervenkitzel für all diejenigen, die nach Herausforderungen suchen. Indoor-Skydiving im Windtunnel bietet eine optimale Alternative und Trainingsmöglichkeit, um auch neben der Saison und bei schlechtem Wetter seine Fähigkeiten zu verbessern. Auch für Anfänger bietet das Fliegen im Windtunnel eine absolut sichere Umgebung. Ein Proflyer der FlyStation Munich verrät uns im Interview was diesen Sport für ihn so besonders macht und wie er den Windtunnel nutzt, um sich fit zu halten.

Ein Sprung aus rund 4.000 Metern ist definitiv nichts für schwache Nerven. Es erfordert sehr viel Mut und für die meisten eine gehörige Portion an Überwindung. Doch gerade das Gefühl des freien Falls und der unbeschreibliche Moment in der Luft, sind für viele Lohn genug, um sich diesem Risiko auszusetzen. Skydiving ist stark von den Bedingungen des Wetters abhängig, das versteht sich wohl von selbst. Gerade deshalb ist der Fallschirmsport nicht über das ganze Jahr und an allen Tagen möglich. Besonders zur kalten Jahreszeit, oder bei Regen kann ein Sprung aus tausenden Metern Höhe schon einmal sehr ungemütlich und sogar extrem gefährlich sein.

 

In der Regel springt man aus einem fliegenden Flugzeug, welches sich zu einer bestimmten Zeit über einer zuvor genau festgelegten Absprung-Zone, der sogenannten Dropzone, befindet. Die Höhe des Absprungs liegt bei den meisten Fallschirmsprüngen bei etwas über 4.000 Metern, was ca. einer Freifallzeit von 40 bis 80 Sekunden entspricht. Die tatsächliche Länge des Falls hängt aber wesentlich von der Höhe des Absprungs und der Körperhaltung des Skydivers ab.

 

Wer aber auch im Winter nicht aus der Übung kommen will und auch an Tagen mit schlechtem Wetter wertvolle Flugminuten sammeln möchte, der kann auch auf Indoor-Alternativen ausweichen. Diese bieten auch für alle, die sich den waghalsigen Sprung aus dem Flugzeug nicht zutrauen, eine ideale Möglichkeit sich in sicherer Umgebung als Fallschirmspringer zu versuchen.

Skydiving im Windtunnel

Ein Sprung aus tausenden von Metern ist nichts für dich? Es geht auch viel sicherer, denn Fliegen in einem Windtunnel bietet einem ein vergleichbares Gefühl und das 365 Tage im Jahr. Genau deshalb gewinnt Indoor Skydiving, also Fallschirmspringen im Windkanal, nicht nur bei Profis immer mehr an Beliebtheit, sondern ist auch zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung für Abenteuerlustige jeder Altersgruppe geworden. Wirklich jeder, der körperlich in einem allgemein guten Zustand ist, kann sich hier den Traum vom Fliegen verwirklichen und in einer absolut sicheren Umgebung erste Flugerfahrung sammeln.

Training für Profis

Eine Trainingsmöglichkeit, bei jedem Wind und Wetter, unabhängig von der Jahreszeit. Davon träumt wohl jeder Fallschirmspringer. Immerhin will man sich ja verbessern und die Zeit zwischen den Saisonen optimal nutzen. Das Training in einem Windtunnel, wie zum Beispiel den der FlyStation Munich ist bei Skydivern daher sehr beliebt und hilft, die Flugkünste aller Arten von Springern zu verbessern. Ob Anfänger oder Profi, jeder kann im Windtunnel lernen, wie man seinen Körper im freien Fall richtig bewegt. Wir haben beim erfahrenen Skydiver Boris Peter einmal nachgefragt, was für ihn den Reiz am Fallschirmspringen ausmacht und wie er den Windtunnel nutzt, um sich fit zu halten.

 

Was macht das Fallschirmspringen für dich so besonders?

Einfach die Freiheit. Der Himmel ist der freiste Raum der Welt, du springst aus dem Flugzeug und keine andere Umgebung auf dieser Welt bietet dir diese Freiheit. Wenn du auf einem Berg stehts hast du zwar auch ein ähnliches Freiheitsgefühl, jedoch hast du immer noch den Bodenkontakt. Wenn der Flieger immer weiter nach oben steigt, wird zum Beispiel dein Auto, die Menschen unten, einfach alles immer kleiner und kleiner und so auch deine Probleme des Alltags. Wenn du dann oben bist gibt es nur noch dich und deine Kollegen, das ist ein sehr intensives und freies Gefühl.

 

Trainierst du auch im Windtunnel und wenn ja wo?

Also tatsächlich trainiere ich am Liebsten im Tunnel der FlyStation Munich. Ich war jetzt noch nicht in vielen Windtunneln dieser Welt, aber bin auch sehr zufrieden mit diesem Tunnel. Die Flugkammer ist sehr groß, überdurchschnittlich hoch und hat viel Glas. Dadurch bekommt man ein besonderes Freiheitsgefühl und kann dabei sehr gut all seine Abläufe durchgehen. Entweder Stück für Stück oder gleich zusammengesetzt in einer Choreografie. Mit dem integrierten Videosystem im Tunnel können wir zusätzlich unsere Bewegungsabläufe analysieren, was einem enorm hilft seine Flüge zu verbessern.

Boris Peter bei seinem Training im Windtunnel der FlyStation Munich.

Quelle: FlyStation Munich

Mit welchen Windgeschwindigkeiten trainierst du im Windtunnel?

Momentan fliegen wir zwischen 270 km/h und 280 km/h. Es würde aber auch schneller gehen. Der Windtunnel in der FlyStation Munich lässt sich bis auf 370 km/ Windgeschwindigkeit hochdrehen. Man könnte zwar noch fliegen, jedoch nicht mehr effektiv, weil sich bei so extremem Wind die Fallgeschwindigkeit so sehr verlangsamt, dass man hier zu viel Zeit verlieren würde. Jedes Team hat aber seine eigenen Vorlieben. Manche fliegen lieber mit etwas mehr Wind, andere fühlen sich wiederum bei weniger Wind wohler.

 

Wem kannst du Indoor-Skydiving empfehlen?

Jedem. Ab vier Jahren bis ins hohe Alter kann wirklich jeder fliegen, sofern die körperlichen Voraussetzungen stimmen. Also Probleme mit der Schulter sind beim Indoor-Skydiving eher kritisch, weil man eine spezielle Körperhaltung einnimmt und wenn man die Schultern nicht weit genug nach hinten strecken kann, dann funktioniert das nicht so gut. Auch bei Bandscheibenvorfällen und Herzproblemen sollte man nicht unbedingt in den Windtunnel steigen. Also wie in jeder Achterbahn, gibt es einfach gewisse Vorsichtsmaßnahmen, auf die man achtgeben sollte. Ansonsten kann ich dieses tolle Erlebnis wirklich jedem weiterempfehlen.

Quelle Titelbild: FlyStation Munich



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